Die Generation der Zeitzeugen, die die Tragödien des 20. Jahrhunderts durchlebt und sich dann dem Aufbau der Europäischen Gemeinschaften
gewidmet haben, ist im Schwinden begriffen. Daher ist es nun an der Zeit, die Entwicklung der europäischen Einigung einem breiten Publikum
in verständlicher Weise zu präsentieren und ihre wichtigsten historischen Etappen, ihre treibenden Kräfte und Ziele zu erläutern, damit künftige
Generationen begreifen, wie und warum sich die Europäische Union so und nicht anders entwickelt hat und in welcher zeitlichen Abfolge dies
geschehen ist. In Krisenzeiten ist es besonders wichtig, das Bewusstsein für das kulturelle Erbe zu schärfen und daran zu erinnern, dass ein
friedliches Miteinander nicht einfach als gegeben vorausgesetzt werden kann.
Das Europäische Parlament hat daher ein Haus der Europäischen Geschichte errichtet, das den Bürgern die Möglichkeit bietet, sich mit diesen geschichtlichen Vorgängen auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken, was diese für die Gegenwart bedeuten. Das Parlament ist überzeugt, dass das Museum ein Ort sein wird, an dem Probleme der Gegenwart ausgehend von ihren historischen Ursachen und auf dem Hintergrund historischer Erfahrungen diskutiert und dadurch besser verstanden werden können.